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Channel: Kommentare zu: Was ist eigentlich eine “Keimform”?
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Von: StefanMz

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Netter Ansatz und als Illustration funktioniert das auch:-) Aber! (wenn ich schon so fortsetze...) Mal aus dem Ärmel, was mir dazu einfällt. Worum geht es eigentlich beim Nachdenken über den Begriff der Keimform? Es geht doch darum, einen qualitativen Übergang zu verstehen. In in unserem Fall in der menschlich-gesellschaftlichen Entwicklung. Ein <strong>Keim</strong> in der von dir vorgestellten biologischen Analogie enthält eigentlich schon alles. Alle Anlagen sind schon da, er muss nur noch wachsen. Das provoziert die Frage, woher denn diese eigentlich schon fertigen Anlagen herkommen, wer den Keim "gepflanzt" hat. Weil das dem Henne-Ei-Problem gleicht, verwende ich explizit nicht den Begriff "Keim". "Keim" ist zu sehr schon auf der Seite des Neuen, darin fehlt das Alte. Denn wo kommt der Ansatz des Neuen her? Es kann nur aus dem Alten kommen und muss als Potenz dort schon angelegt sein. Das ist übrigens einer der Kerngedanken von <a href="http://www.opentheory.org/kf_ueberhistorisch/text.phtml">Mattis Artikel</a>. Das Alte erzeugt also -- ob notwendig oder nicht -- in der alten Logik den Ansatz eines Neuen, dass <em>gleichzeitig</em> kompatibel zur alten Logik ist <em>und</em> die Potenz zur Entfaltung einer neuen, zum alten inkompatiblen Logik enthält. Kurz: Das Alte bringt etwas hervor, was ihm eigentlich widerspricht. Der von dir vorgeschlagene resp. übernommene Begriff der <strong>Form</strong> stellt Inhalt und Form relativ zusammenhangslos nebeneinander. Das Leeren und nahezu beliebige Umfüllen deutet das an. Bei der Keimform geht es IMHO aber um den Zusammenhang: Der Inhalt ist nicht in irgendeiner Form, sondern bringt eine bestimmte Form hervor bzw. erfordert sie. Die Form ist nicht um irgendeinen Inhalt, sondern kleidet einen bestimmten Inhalt diesem gemäß. Inhalt und Form sind also Momente einer Einheit. Bei deinen angebotenen Varianten zu <strong>Keimform</strong> kommt aus meiner Sicht nur die erste überhaupt in Frage, wobei ich das -- wie geschrieben -- ohnehin nur als Einheit für sinnvoll denkbar halte, die beide Aspekte also nicht im Nachhinein zusammenkommen (oder umgetopft werden können), sondern genuin Momemte eines Ganzen sind. Ok, ich wiederhole mich. Das war jetzt nur Kritik. Sorry. Am geeignetsten finde ich immer noch den Erklärungskontext des <a href="http://coforum.de/?868">Fünfschrittes</a>. Also Vorschlag mit Problemverschiebung: Eine Keimform ist eine "innovative Grundform" als erstem Schritt innerhalb eines qualitativen Übergangs nach dem "Fünfschritt". Die Formulierung "innovative Grundform" finde ich nicht optimal (Innovation ist eine Bezeichnung für einen menschliche Aktivität), aber hilfsweise ist das ok. Es ist ein <a href="http://www.coforum.de/?keimform">Vorschlag</a> von Helmut Leitner.

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